Papier - das wirklich nützlich ist!

von Gabriele Gerlach

 

Ein Papier ist - wie man weiß,

niemals kalt, doch manchmal heiß,           

und zu erwähnen bin ich schuldig,

"Papier war allzeit sehr geduldig!"

 

Vielfältig ist auch die Erscheinung,

da sind wir alle einer Meinung:

                             

Mal ist es dicke, graue Pappe

und dient uns gerne als Attrappe,

ein nächstes Mal ganz seidig zart,

verschleiert es auf andre Art.

 

Was hat man sich nicht ausgedacht

und alles mit Papier gemacht:

            

So hat man Wände tapeziert,             

den Fasching kunstvoll dekoriert.

Am Himmel sieht man es als Drachen,                  

als Filter dient‘s zum Kaffee machen.

Schmiert einer etwas Farbe drauf,

dann ist es Kunst und man hängt‘s auf.

Ja, selbst zur lehrreichen Verwendung,

galt das Papier nie als Verschwendung!

 

Schön vollgedruckt mit schwarzen Staben,

kann sich ein jeder dran erlaben:

 

Fahrzeugschein, Geburtsurkunde,

Impfpass für die lieben Hunde,

Lexikon für fremde Worte, 

Karten voller schöner Orte.

         

Kochbuch für die schlanke Linie,

Sachbuch zu dem Thema Pinie,

ein Roman von Hera Lind,

Handbuch rund ums kleine Kind.

                 

Guinnessbuch für die Rekorde, 

Agatha Christies Lieblingsmorde,

Übersetzt in Schrift für Blinde:

"Gedanken einer Zimmerlinde!"  

 

Goethes Faust und Rilkes Verse,

nebst 'nem Lehrbuch für die Börse

 

... alles was dem Menschen wichtig,

wovon er "denkt", es wäre richtig,

das alles auf Papier heut' steht,

damit es nicht verloren geht.

 

Doch wie man es auch dreht und wendet,

wofür man das Papier verwendet:

 

Zwei Dinge aus Papier sind dringend,

denn der Besitz ist wirklich zwingend!

Als Klopapier ist eins bekannt,

das andre hat man Geld genannt.

 

Stell Dir mal vor, Du hast es nicht ...

was nützt Dir dann so ein Gedicht!